Von der ersten Klasse bis zum Abitur
Unsere Zeugnisse sind keine Notenzeugnisse. Die Zeugnisse der Waldorfschule werden einmal im Jahr gegeben und enthalten Charakterisierungen, die die Leistung, den Leistungsfortschritt, die Begabungslage und das Bemühen in den einzelnen Fächern durchsichtig machen. Auf Lernfortschritte und vor allem auf die Persönlichkeitsentwicklung jedes Einzelnen wird eingegangen.
Es handelt sich also um eine Schule ohne Noten, ohne die Angst, eine „Ehrenrunde“ drehen zu müssen. Dies dürfte sicherlich für viele Schüler:innen verlockend klingen. Aber so leicht ist es natürlich nicht. Auch wenn in der Unter- und Mittelstufe auf Noten verzichtet wird, werden die Arbeiten der Schüler und Schülerinnen korrigiert und individuelle Beurteilungen formuliert. Wichtig ist in der Waldorfpädagogik nicht allein der zeitweilige Wissensstand, sondern die Gesamtentwicklung, die in der Regel von der ersten bis zur elften Klasse in einer festen Klassengemeinschaft absolviert wird. Vorübergehende nachlassende Leistungen werde deshalb nicht mit Sitzenbleiben sanktioniert.
Lassen sich die Schüler und Schülerinnen ohne Notendruck motivieren?
Entscheidend für die Lernmotivation ist die eigene Freude am Lernen und die Tatsache, dass diese den Kindern nicht verleidet wird. Der Unterricht ist auf die jeweilige Entwicklungsphase der Schülerinnen und Schüler abgestimmt und sehr lebensnah gestaltet. Die Initiative der Kinder und Jugendlichen entwickelt sich nicht aufgrund von Leistungsdruck, sondern aus einer gesunden Motivation. Gerade in den handwerklichen Fächern in der Mittel- und Oberstufe bietet sich die Möglichkeit, eine konsequente Arbeitshaltung zu entwickeln.
Nicht zuletzt beweist die Zahl der erfolgreichen Abiturientinnen und Abiturienten recht eindrücklich, dass man auch ohne Notendruck Leistung erbringen kann. Ein großer Teil jedes Jahrgangs macht an unserer Schule das Abitur und besteht die staatlich vorgegebenen zentralen Prüfungen.